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Große Kapuzinerkresse, Tropaeolaceae.

Name:

Tropaéolum május L. (= T. elatum Salisb., = T. repandifolium Stockes, = T. Schillingii Vilmorin). Große oder Spanische Kapuzinerkresse, Jelängerjelieber. Französisch: Capucine grande, Cresson d’Inde; englisch: Large Indian Cress; dänisch: Bärkarse, Nasturtie; polnisch: Nastureja; russisch: Kapucinský kress; schwedisch: Indiankrasse; tschechisch: řeřišnice kapucínská; ungarisch: Sarkantyuka.

Verbreitungsgebiet

Verwildert in Brasilien, auf Madeira und bei Tsingtau. In Europa als Zierpflanze kultiviert und stellenweise verwildert.

Namensursprung:

Im Lateinischen bedeutet tropaeum einen gestutzten, mit Waffen behängten Baum, ein Siegeszeichen. Tropaeolum ist die Verkleinerungsform. Zum Namen gaben die schildförmigen Laubblätter und die helmförmigen Blüten Veranlassung.

Botanisches:

Die Große Kapuzinerkresse ist bei uns einjährig, während sie in ihrer Heimat ausdauernd ist. Sie ist eine kriechende, kahle Pflanze, die mit Hilfe ihrer langen windenden Blattstiele klettern kann. Der Stengel ist fleischig, die wechselständigen Blätter sind kreisrundlich und in der Mitte des Blattrückens befestigt. Sie sind glatt und von graugrüner Farbe. Die ansehnlichen Blüten bestehen aus einem fünfblättrigen Kelch, der eine Unterlippe aus zwei und eine Oberlippe aus drei Blättern bildet. Die Kronenblätter sind groß, keilförmig, stumpf, die drei vorderen benagelt, und haben rote Streifen. Ein etwa 2,8 cm langer Sporn ist nur schwach gekrümmt und allmählich zugespitzt. Die Früchte, die aus drei Teilfrüchten bestehen, sind rundlich-nierenförmig, fleischig und bei der Reife schmutzig gelb und runzlig. Heimat ist Peru. Die Kapuzinerkresse ist eine beliebte Zierpflanze, die fast das ganze Jahr hindurch blüht. Die Samen bleiben vier Jahre keimfähig.

Geschichtliches und Allgemeines:

Die Pflanze wurde 1684 durch Beverning aus Peru nach Europa gebracht. Vielfach abändernd, ist sie in mancherlei Gartenformen eine beliebte Zierpflanze. Die scharf kresseartig schmeckenden Blätter werden als Salat hier und da gegessen.

Wirkung

Blatt, Blüte und Frucht der Kapuzinerkresse werden nach Dragendorff als Antiskorbutikum, Antikatarrhale, bei Meteorismus und zu Salat gebraucht.

Arnold schrieb den Samen eine laxierende Wirkung zu, während Cazin in der Behandlung der Bronchitis mit Tbc.-Verdacht durch Verordnung des Saftes Verminderung des Hustens und Auswurfes sowie Aufhören der Schweiße und Zunehmen der Kräfte beobachtet haben will.

Leclerc ist der Ansicht, daß, obgleich der Saft von Tropaeolum majus bei chronischer Bronchitis mit starker Sekretion und bei Emphysem recht gute Dienste leistet, doch vor allem das Mittel bei Haarausfall und zur Förderung des Haarwuchses in Betracht zu ziehen ist.

Das Kraut enthält das Glykosid Glykotropaeolin und das Enzym Myrosin und spaltet ersteres in Zucker (Dextrose), Kaliumbisulfat und ätherisches Kressenöl mit Hauptbestandteil (76-90%) Benzylsenföl. Die Früchte (Samen) liefern gleichfalls ätherisches Öl und enthalten Glykotropaeolin

Anwendung in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:

Zu versuchen bei chronischer und putrider Bronchitis. Äußerlich kann Tropaeolum majus zur Förderung des Haarwuchses gebraucht werden.

Angewandter Pflanzenteil:

Erwähnung findet der Gebrauch der frischen Samen, Blüten und Blätter.

Dosierung:

Übliche Dosis:

30 g des Saftes (Leclerc).

Maximaldosis:

Nicht festgesetzt.

Rezepte:

Bei Haarausfall (nach Leclerc):

Rp.:

Fol. et sem. rec. Tropaeoli majoris (= Frische Blätter u. Samen der Kapuzinerkresse)

Fol. Urticae urentis (= Blätter der Kleinen Brennessel)

Fol. Buxi sempervirentis aa 100 (= Buchsbaumblätter)

Spiritus (90%) 500

Macera per dies XV., colatur.

adde Ol. Geran qu. s.

D.s.: Zum Einreiben.

Rezepturpreis etwa 1.69 RM.

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Inhaltsverzeichnis: Lehrbuch der biologischen Heilmittel, Gerhard Madaus (+ 1942), Ausgabe Leipzig 1938

Auf Bilder / Photos des Lehrbuches wurde wegen mangelnder Aktualität / Qualität verzichtet. Ebenso ist die Einführung in dieser Online-Version nicht vorhanden. Sie können hier ausschließlich auf die Besprechung der einzelnen Pflanzen zurückgreifen. Die Rezepturen werden in das Kompendium im Laufe der Zeit eingearbeitet. Vorhandene Fotos: Rechte beim Verlag erfragbar.

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