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Arsen, Eisenserie

Bailey

Schlagworte: Pedant; körperliche Unsicherheit; Ängstlichkeit; Argwohn; Bodenständigkeit; Aristokrat; Entschiedenheit, Ärger und Selbstsucht; Beziehungen.

Arsenicum-Menschen versuchen in ihrer Umgebung Ordnung zu schaffen, in der Hoffnung, daß sich ihre Ängste dadurch beschwichtigen lassen. Sie sind die pedantischsten unter allen Konstitutionstypen (abgesehen von der mehr pathologisch-zwanghaften Pedanterie einiger Syphilinum- und Veratrum-Typen). Nux ist das einzige andere Mittel, das im Repertorium unter der Rubrik »pedantisch« aufgeführt wird, aber Nux geht es eigentlich mehr um Effizienz als um Ordnung, deshalb ist er am Arbeitsplatz oft sehr reinlich, aber nicht zu Hause. (Natrium und Causticum sollten unter der Rubrik »pedantisch« ergänzt werden.)

Arsenicum-Menschen haben einen unübertroffenen Blick fürs Detail. Oft wählen sie Berufe, in denen es auf peinliche Genauigkeit ankommt wie etwa Buchhaltung, Maniküre oder Feinmechanik. Arsenicum ist bei der Arbeit ein Perfektionist, besonders im Hinblick auf das endgültige Aussehen des Produktes, sei es nun ein Buchregal, eine Abrechnung oder ein Gemälde. Jedes i hat seinen Punkt, jedes t hat seinen Strich. Auch Natrium ist häufig sehr perfektionistisch bei der Arbeit, was dazu führt, daß einige Homöopathen die beiden Typen verwechseln. Es gibt in dieser Beziehung jedoch subtile Unterschiede. Natrium ist sehr selbstkritisch und fühlt sich schuldig oder als Versager, wenn seine Arbeit nicht perfekt ist. Dabei handelt es sich eigentlich um einen Kompensationsmechanismus für das Gefühl, wertlos zu sein. Arsenicum wird dagegen mehr durch seine Angst vor dem Chaos und durch seine mangelhafte körperliche Integration motiviert. Er macht sich Sorgen, hat aber keine Schuldgefühle, wenn seine Arbeit nicht perfekt ist. Außerdem zwingt er seine akribischen Standards auch den Menschen in seiner Umgebung auf, während Natrium sie im Allgemeinen nur auf sich selbst anwendet (und manchmal auf seine Familie).

Gisa

Stimmung: Innere Unruhe, Angst, Furcht vor Alleinsein. Reizbar, pedantischer Sinn. Traurig, melancholisch, hoffnungslos; glaubt, dass er verloren ist; Todes- und Selbstmordgedanken. Gewissensangst, verzweifelt, religiöse Schwermut. Hochgradige Erschöpfung. Braucht eine Person, der man vertrauen kann, wenn man selbst die Kontrolle verloren hat.

Bedeutung: Existenzangst, Kontrollbedürfnis um sich zu retten. Reißt sich zusammen mit letzter Kraft. Etwas hat zutiefst erschüttert; oft im Bereich der wirtschaftlichen und persönlichen Existenz. Misstrauisch gegenüber allem, was diese Existenz bedrohen könnte. Wagt sich kaum nach außen; was von außen kommt, ist riskant. Angst, alles zu verlieren. Alles, was alt wird, wird gefürchtet.

Ich habe meine Kreativität verloren! Ich habe keine Kontrolle mehr!

Empfindet heftige Angst. Glaubt, keine Widerstandskraft mehr zu haben. Zusammenbruch in zugewandten Beziehungen und keine Kraft mehr für Verstand und Denken. Es hat sich große Erschöpfung bei dem Versuch gebildet, sich zur Wehr zu setzen, weil man weiß, daß dies eigentlich notwendig ist. Man erleidet einen starken Verlust an Lebenskraft und –freude (Durchfall, sofort wund), da dieser Zustand schon zu lange anhält. Deshalb entwickelt man die Tendenz aufzugeben. Man ist erschöpft verbunden mit Angst in Gefühlsfragen; man versucht sich zu entziehen. Es ist eine Art innerer Flucht (Herzrasen). Man verkraftet die Konfrontation mit sich selbst nicht mehr, wenn das Unterbewußte an die Oberfläche zu drängen versucht. Man fühlt sich besser, wenn man in den Arm genommen wird (außer im Denken). Im Arm mildert sich die innere Aggression (braucht Gesellschaft).

Früher ist viel unter die Haut gegangen, was jedoch unterdrückt wurde, weil man die Harmonie nicht gefährden wollte. Diese Unterdrückung konnte innerlich wachsen, weil man sich damit nicht auseinandergesetzt hat. Das führte zu Gefühlsansammlungen hinsichtlich dieser alten Umstände. Gefühle wurden heftig und bereiteten viel Streß. Sie sind inzwischen aggressiv. Nun hat man die Hoffnung, in den Gefühlen eine Besserung herbeizuführen, indem man versucht, sie zu „verdünnen“ (trinkt in vielen kleinen Schlucken, Nippen). Da man unfähig ist, sich gegen die Umwelt zur Wehr zu setzen, ist man in ständiger Alarmbereitschaft. Man kann mit diesen Zuständen immer schlechter umgehen. Verdrängte Konflikte führen zu rhythmischen Störungen (Herz), bes. bei alarmierenden Umständen und in der Abwehr, die beginnt, gegen den eigenen Körper vorzugehen, denn der innere Widerstand gegen die Welt, so wie sie ist, ist sehr heftig geworden. Das führt zu Unruhe, Angst, Todesfurcht und Selbstmordgedanken.

Vergleichsmittel:

Aconitum; Apis mellifica; Apocynum cannabium; Argentum nitricum; Camphora; Carbo vegetabilis (evtl. vitalisierendes Folgemittel); China; Sulfur; Allium cepa; Mercurius; Cuprum arsenicosum; Ipecacuanha; Phosphorus; Veratrum album; Acidum nitricum; Lachesis; Echinacea, Natrium muriaticum

Erlösung

Sich selbst sagen, dass eigentlich alles richtig ist, so wie es ist. Es muss nicht verbessert werden. „Es ist egal! Es ist okay! Die Schöpfung ist schön, wie sie ist!“ Sich selbst loben und in den Arm nehmen; einfach nur, weil man gut ist, ein Kunstwerk. Die Freude in das Herz holen. Sich von den alten Lasten befreien, indem man sich selbst vergibt. Jeden Tag genießen und ihn neu erschaffen. Vertrauen in die Schöpfung / Göttin / Natur entwickeln.

  • Aktiv werden
  • Liebe und Zuwendung zu sich selbst entwickeln
  • Etwas Schönes und Strahlendes entwerfen
  • Sich selbst in den Arm nehmen
  • Mit sich selbst tanzen
  • Sich von Lasten befreien
  • Fünfe gerade sein lassen
  • Die Zukunft neu gestalten

Ich vertraue in die Schöpfung.

Alles ist immer gut und es nährt mich.

Ich bin immer gut genug.

Für mich ist immer gut gesorgt.

Alles wird täglich besser und besser.

Es ist egal, denn alles ist immer richtig.

Ich freue mich jeden Moment meines Lebens.

Flückiger

Angst vor dem Tod durch Gewalt, Existenzangst, Todesangst

Angst vor Gewalt, Angst vor drohender Krankheit (ev. früher / in früherem Leben) Gewalt schon erfahren. Angst vor Mäusen und Ratten (Keller, Gefängnis), Angst Fehler zu machen, hilflos zu sein. (An der Schwelle zum Tod in der Intensivstation, möglich „Sterbehilfe“). Erwartungsangst mit starkem Schutzmechanismus, d.h. starker Ordnungstrieb. Existenzangst, Angst allein zu sein, Angst missbraucht zu werden. Tiefsitzende Unsicherheit, Gefühl der Verwundbarkeit und Schutzlosigkeit. Angst vor dem Schlimmsten. Kompensiert Ängste in Ordnungstrieb (die Energien gehen dorthin). Angst vor Armut (beinhaltet Arm: falls die Arme abgeschnitten sind, kann ich nichts mehr machen) Ich entziehe mich, weil ich mich handlungsunfähig mache (Existenzangst ist letztendlich unnötig). Schwäche, Aufgeben, ich habe sowieso keine Chance. Ich will mich nicht mit dem, was wirklich ist, auseinandersetzen.

Scholten

Empört über Entlassung.

Begriffe

Eisenserie: Aufgabe, Handwerk, Können, Arbeit, junge Reifheit, Dorf

Stadium 15: Verlust

Arsenicum: GS = Verlust der Arbeit, Bankrott, Kündigung. Verlust des Lebens, der Lebenser-haltung. Opfergang, unvorhergesehene Ereignisse, denen man sich nicht verweigern kann, die giftig wirken. Weigerung, Widerstand gegen Einflüsse von außen, die zu Verlust führen. Angst und Ruhelosigkeit. = Verlust der Arbeit, Entlassung, die anderen gewinnen. Bankrott von der Arbeit: Gerichtsvollzieher. Verlust durch Verbrechen: Diebe. Angst vor Verlust des Besitzes: Habgier. Übergabe an Kontrolle: präzise. Verlust der Ordnung: Auflösung. Verlust durch Scheitern: ruhelos.

arsenicosum: Aufmerksamkeit, Empörung, Kündigung, Gerichtsvollzieher, Diebe, Habgier, Armut, genau, allein, ruhelos, Auflösung

Gruppenanalyse

  • Empört über Entlassung.
  • Entlassung bedeutet betteln.
  • Diebe machen einen zum Opfer.
  • Ruhelos Aufmerksamkeit beanspruchen.
  • Empört durch Diebstahl.
  • Korrupte Gerichtsvollzieher.
  • Gieriger Egoismus.
  • Ein Obdachloser allein.

Geist und Gemüt

  • Ängste: Krankheit, Ansteckung, Krebs, Herzkrankheit, Tod, Alleinsein (3!), andere, Diebe (3!), Einbrecher, Dunkelheit, Gift, ermordet, scheitern, Kritik, Widerstand, beobachtet werden, Erwartungsangst, Konstriktion, Erwartungen, Gesundheit, Mord, andere.
  • Träume: vergebliche Anstrengungen, Lähmung, Einbrecher, Diebe.
  • Wahnvorstellung: Würmer, Tiere, Tote, fallen, Geister, Diebe, Fehler, Verbrechen, gewalttätig, Delirium.
  • Reizbarkeit: ◄ Fehler, ◄ Widerrede, ◄
  • Mental: kritisch, schreckhaft.
  • Stimmung: klagend, niedergeschlagen, suizidal, weinen.
  • Ursachen: Stellenverlust, Geldverlust, Einbruch.

Allgemeinsymptome

  • Typ: braune Haare, dünn.
  • Lokalisation: rechts.
  • Wetter: verfroren (3), ► Wärme (3).
  • Zeit: ◄ 1 Uhr (3); periodisch, alle 2 oder 3 Wochen.
  • Verlangen: sauer, Essig, Obst, Zitrone, erfrischende Speisen, Senf, gewürzt, Milch, Kaffee, warme Speisen, Fett; trinken in kleinen Schlückchen.
  • Abneigung: Fett, Fleisch.
  • Ernährung: ◄ Melone, sauer, Obst, Erdbeeren, Eis, Alkohol, verdorbene Speisen.
  • Schlaf: unruhig, schlaflos; auf dem Rücken mit den Händen unter dem Hinterkopf.

Symptome

  • Schwäche, Abmagerung.
  • Schmerzen sind brennend, ► Wärme (3).
  • Leukämie. Sepsis. Fieber, Malaria.
  • Kopfschmerzen links, ausstrahlend zu Augen und Ohren, ◄ bücken, ◄ Schwindel.
  • Augenentzündungen, Schmerzen ◄ Licht, rote Augenlider.
  • Erkältungen; Heuschnupfen; wäßriger beißender Nasenfluß; niesen.
  • Lungenemphysem, Hydrothorax.
  • Anämie (3).
  • Übelkeit und Erbrechen, jeweils wenig. Diabetes.
  • Durchfall jeweils wenig, oft stinkend, mit Bauchkrämpfen; Cholera.
  • Arthritis, Arthrose.
  • Haut schmutzig; trocken; Ekzem, rot, schuppend, trocken; Psoriasis; dicke Haut an Handflächen und Fußsohlen; Haarausfall, Nagelveränderungen.

DD: Kohlenstoffserie, Eisenserie, Stadium 15 und 16, Aconitum, Allium sativum, Belladonna, Carbo vegetabilis, Cedron, China, Kupfer, Lycopodium, Nux vomica, Sulfur, Veratrum.

Vithoulkas

Der essentielle Prozess, der der Arsenicum-Pathologie zugrunde liegt, ist der einer tiefsitzenden Unsicherheit, auf die sich ein Großteil der bekannten Arsenicum-Symptomatologie zurückführen lässt. Bei dieser Unsicherheit handelt es sich nicht um einen Mangel an Selbstvertrauen auf sozialer oder beruflicher Ebene, sondern um ein ganz fundamentales Gefühl von Verletzlichkeit und Wehrlosigkeit im Hinblick auf Krankheit und Tod. Schon im allerersten Stadium ist die Arsenicum-Persönlichkeit von dieser Unsicherheit beherrscht.

Aus ihr entsteht die für Arsenicum-Patienten typische Abhängigkeit von anderen Menschen. Das Mittel ist dementsprechend eines der Hauptmittel unter der Rubrik „Verlangen nach Gesellschaft„. In Wirklichkeit handelt es sich dabei jedoch um mehr als ein bloßes Verlangen; der Arsenicum-Patient empfindet ein zwingendes Bedürfnis danach, dass jemand bei ihm ist. Er umgibt sich mit Menschen, weil er unsicher in Bezug auf seine Gesundheit ist und eine unerklärliche Furcht davor empfindet, ganz allein und ohne Unterstützung mit möglichen gesundheitlichen Gefahren konfrontiert zu sein. Dieses Bedürfnis nach Gesellschaft bedeutet nicht unbedingt, dass er wirklich den Austausch mit anderen Menschen braucht, wie es bei Phosphorus der Fall ist; dem Arsenicum-Patienten geht es eher um eine Art Rückversicherung, dass jemand da ist und ihm helfen kann, wenn ihm etwas zustößt.

Aus diesem Grund wird er sehr besitzergreifend – besonders in Bezug auf ihm nahestehende Personen wie den Ehepartner. In seinen zwischenmenschlichen Beziehungen lässt er sich nicht ohne weiteres auf eine Dynamik von Geben und Nehmen ein; vielmehr ist er ein eher selbstsüchtiger Mensch und neigt dazu, immer der nehmende Teil zu sein. Zwar wird er Menschen, mit denen ihn eine Beziehung verbindet, auch durchaus helfen – aber hauptsächlich deswegen, weil er eine Gegenleistung erwartet. In diesem Sinn ist es zu verstehen, dass Arsenicum ein „selbstsüchtiges Mittel“ ist.

Der besitzergreifende Aspekt von Arsenicum bezieht sich auf materielle Dinge ebenso wie auf Personen. Nur widerwillig geben diese Menschen Geld oder andere Dinge weg; sie geizen sogar mit ihren Absonderungen! (Die Absonderungen sind bei Arsenicum spärlich, nicht „großzügig“, nicht reichlich. Sollten die Absonderungen einmal wirklich profus und dickflüssig werden, so bedeutet dies für die konstitutionellen Symptome eine beträchtliche Linderung.) Zwar scheint der Arsenicum-Patient gelegentlich auch großzügig mit seinem Geld oder Besitz umzugehen, aber er gibt immer nur mit der Erwartung, dafür auch etwas zurückzubekommen, und ist sehr verstimmt, wenn die Gegenleistung ausbleibt oder nicht so ausfällt, wie er es erwartet hat.

Diese Besitzgier führt zu einer zwanghaften Sammelleidenschaft. Wenn er etwas sieht, von dem er meint, es könne irgendeinen noch so geringfügigen Wert haben, dann hebt er es sorgfältig irgendwo auf, wo er es später leicht wiederfinden kann. Er will nichts wegwerfen, nichts verschwenden, und diese Haltung führt zu Geiz und Habsucht – jedoch nicht zu Furcht vor Armut, wie man vielleicht erwarten könnte. Im Gegenteil, der Arsenicum-Patient ist sich sicher, daß er immer genug für den Notfall hat, was wiederum seinem geizigen Naturell entspricht…

Wissmut

Arsenicum album-Patienten wollen in auffälliger Wichtigkeit für ihr Selbstbild jung, stark und gesund sein und fürchten nichts mehr als Krankheit, Alter und Tod. Weil sie in ihrem Unterbewusstsein den drohenden Verfall spüren, kompensieren sie in ihrem Alltag mit einer Unmenge von Sicherheitsmaßnahmen. Sicherung ihres Wohlstandes – durch übertriebene Sparsamkeit und Kleinlichkeit. Sicherung der sozialen Einbindung – sie ertragen es nicht, allein zu sein und fürchten, sie könnten andere verletzt haben. Sicherung der Gesundheit – kaum jemand nutzt die Vor-Sorge-Angebote des Gesundheitssystems gewissenhafter oder achtet genauer auf Hygiene und Verfallsdaten von Lebensmitteln. Schwachsein, Kranksein, Alter und Tod beunruhigen sie über die Maßen; Angst prägt ihr Leben. Auch die typischen Körpersymptome sprechen letztendlich von Verfall und Tod: Schwäche bei alten und jungen Menschen; Kollaps mit großer Kälte des Körpers; eingefallenes Gesicht mit tiefer Nasolabialfalte; erschöpfende, austrocknende Durchfälle (mit großem Durst); Lebensmittelvergiftung mit brennenden Magenschmerzen; juckende, brennende, nässende Hautausschläge, Neigung zu Geschwüren mit Gewebszerfall; Krebs; fauliger, kadaverartiger Geruch der Absonderungen, nachmitternächtliches Asthma mit Todesangst, um nur einige von vielen, vielen Symptomen zu nennen, die Arsenicum möglicherweise hypochondrisch an sich entdeckt.

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