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Graue Walnuß, Juglandaceae.

Name:

Júglans cinérea L. Graue Walnuß, Butternuß. Französisch: Noyer d’Amérique; englisch: butter or oil nut, lemon walnut, white walnut; tschechisch: Ořešak popelavý; ungarisch: Szür-Rediófa.

Verbreitungsgebiet

Namensursprung:

Ableitung zu Juglans und Walnuß s. Juglans regia; cinerea von cinis = Asche, also aschgrau.

Botanisches:

Die Graue Walnuß ist ein stattlicher Baum mit weit und fast horizontal ausgebreiteten Ästen und glatter, aschgrauer Rinde. Die Blätter werden bis zu 60 cm lang, sind sechs- bis achtpaarig, gefiedert. Die Blättchen sind sitzend, 13-15 cm lang und bis 1 cm breit. Sie sind scharf gesägt und oberseits kurzhaarig. Die männlichen Blüten stehen in dicken, walzlichen Kätzchen von etwa 10 cm Länge, die weiblichen Blüten haben purpur-rosenrote Narben. Die Frucht sitzt an einem dünnen, biegsamen, 7-8 cm langen Stiel. Sie ist stark klebrig, zottig und etwa 6 cm lang. Die Kernschale ist sehr hart und unregelmäßig gefurcht. Ihre Heimat ist Nordamerika, wo die Butternuß als Waldbaum wächst. Blütezeit: April bis Mai.

Geschichtliches und Allgemeines:

Die innere Rinde von Juglans cinerea ist in Nordamerika schon lange als Arzneimittel im Gebrauch und wird gegen Diarrhöe und Dysenterie benutzt.

Wirkung

Die Juglandin- und Chrysophansäure enthaltende Rinde wirkt in frischem Zustande scharf und hautrötend, getrocknet findet sie in Nordamerika Anwendung als Purgans, bei Dysenterie und Ikterus.

Außerdem ist sie nach Wood von Nutzen bei intermittierenden und remittierenden Fiebern mit gleichzeitigen Abdominalkongestionen gewesen.

Auch nach Potter ist Juglans ein bewährtes Mittel bei chronischer Obstipation und Dysenterie, und

Heinigke schreibt, daß in den amerikanischen Kriegen Hunderte von Fällen von Diarrhöe und Dysenterie, welche keiner anderen Medikation weichen wollten, mit diesem Mittel geheilt worden seien. Als weitere Indikationen nennt er chronische rheumatische Affektionen, verschiedene Hautkrankheiten und Leberstörungen mit Hinterhauptkopfschmerzen.

Die letztere Anwendung ist auch Schmidt bekannt.

Nach älteren Untersuchungen enthält die Rinde u. a. Juglandinsäure, Fett sowie einen Gerbstoff und ätherisches Öl, die Zweigrinde den Bitterstoff Juglon.

Anwendung in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:

Juglans cinerea ist ein gutes Mittel bei Hinterhauptkopfschmerz, speziell bei Vorhandensein von Leberkongestionen (stechenden Schmerzen) und Ikterus. Gern gegeben wird das Mittel ferner bei rheumatischen Affektionen, insbesondere der Brust und des Rückens, Pleuritis exsudativa und verschiedenen Dermatopathien wie Akne rosacea, Ekzemen und skrofulösen Ausschlägen, bei Quecksilbervergiftung und nach Hauer bei Adipositas.

Schließlich wird es in starken Dosen als Purgans und in kleinen bei Diarrhöe und Dysenterie genannt.

Zur Blutreinigung kann Juglans cinerea in Verbindung oder im Wechsel mit Taraxacum und Viola tricolor gegeben werden.

Angewandter Pflanzenteil:

Die englischen Autoren Allen, Clarke, Potter sprechen nur von der Wurzelrinde, und Bentley und Trimen führen aus: Die innere Rinde nur ist der in der Medizin verwendete Teil, und da die der Wurzel als die wirksamste angesehen wird, ist sie allein offizinell. Von den deutschen Autoren schließt sich Hager dieser Meinung an. Die übrigen (Dragendorff, Schmidt, Heinigke) und das HAB. (§ 3) verwenden die innere Rinde des Stammes und der Wurzeln. Potter nennt als Sammelzeit den Herbst, das HAB. dagegen den Mai oder Juni. Das „Teep“ wird aus der im Herbst gesammelten inneren Rinde der Wurzeln gewonnen.

Dosierung:

Übliche Dosis:

0,1-0,3 g der Rinde in Pillen (Hager);

0,3-1,2 g des Extraktes (Potter).

2 Tabletten der Frischpflanzenverreibung „Teep“ dreimal täglich.

(Die „Teep“-Zubereitung ist auf 10% Pflanzensubstanz eingestellt, d. h. 1 Tablette enthält 0,025 g Cort. Juglandis cinereae.)

In der Homöopathie:

dil. D 1-2.

Maximaldosis:

Nicht festgesetzt.

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Inhaltsverzeichnis: Lehrbuch der biologischen Heilmittel, Gerhard Madaus (+ 1942), Ausgabe Leipzig 1938
Auf Bilder / Photos des Lehrbuches wurde wegen mangelnder Aktualität / Qualität verzichtet. Ebenso ist die Einführung in dieser Online-Version nicht vorhanden. Sie können hier ausschließlich auf die Besprechung der einzelnen Pflanzen zurückgreifen. Die Rezepturen werden in das Kompendium im Laufe der Zeit eingearbeitet. Vorhandene Fotos: Rechte beim Verlag erfragbar.

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