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Kleine Wasserlinse, Lemnaceae.

Name:

Lémna mínor L. (L. minuta Humb., Bonpl. et Kth., = L. cyclostasa Ell., = Lenticula vulgaris Scop., = L. vulgaris Lam.). Kleine Wasserlinse. Französisch: Lenticule, Lentille d’eau; englisch: Duckweed; italienisch: Lentichia d’acqua, Lente palustre; dänisch: Liden Andemad; polnisch: Rzęsa; russisch: Riaska; schwedisch: Andmad; tschechisch: Okřehek menší; ungarisch: Békalencse.

Verbreitungsgebiet

über die ganze Erde verbreitet (fehlt in der Arktis)

Namensursprung:

Lemna ist der Name einer Wasserpflanze bei den Griechen und wird vermutlich von λμνη (límne) = Sumpf, Teich abgeleitet.

Botanisches:

Die kleine, freischwimmende Pflanze wird durch kreisrunde 2-3 mm große Laubglieder dargestellt. Sie sind beiderseits flach und unten mit einem Würzelchen versehen. Die eingeschlechtlichen Blüten sind einhäusig und stehen zu dritt am Rande der Stiele. Die in den Lauborganen reichlich vorhandenen dolchartigen Raphiden schützen die Pflanze gut gegen Schneckenfraß. Enten und Gänsen sind sie jedoch ein beliebtes Futter. Lemna minor ist auf Tümpeln und Teichen der ganzen Erde anzutreffen. Sie fehlt nur in der Arktis. In den Kräuterbüchern des Mittelalters wird von der Wasserlinse gesagt: sie „ist nichts dann ein fettigkeyt der stillen wasser / darauß folgendes anderer same und wasserkreuter wachsen …“ Blütezeit: Zwischen Mai und Juni.

Geschichtliches und Allgemeines:

Die Wasserlinse ist schon im klassischen Altertum bekannt gewesen und wird von Dioskurides unter dem Namen Tümpelphäkos als Umschlag bei allen Entzündungen, Rose und Podagra empfohlen. Auch die arabischen Ärzte des Mittelalters kannten die Pflanze, die von der h l. Hildegard (12. Jahrhundert) als Merlinsen erwähnt wird.

Wirkung

Die Pflanze wird schon bei der Hl. Hildegard erwähnt.

Lonicerus und Bock empfehlen die Wasserlinse als entzündungsund hitzewidriges Mittel, namentlich zu Zeiten der Pestilenz, als Blutflüsse stopfend, gegen hitziges Podagra, Fistulae ani, äußerlich zu Aufschlägen bei entzündeter Leber und hitzigen Geschwülsten.

In China verwendet man sie als Diuretikum, Antisyphilitikum, äußerlich bei Augenleiden und Karbunkeln.

Cooper empfiehlt die Essenz bei chronischer Rhinitis und Pharyngitis, Nasenpolypen und Ozaena.

Heinigke, dem die gleichen Indikationen bekannt sind, nennt Lemna minor eins der besten Mittel bei Schleimpolypen der Nase.

Die Asche von Lemna minor soll Jod und Brom enthalten.

Anwendung in der Praxis auf Grund der Literatur und einer Rundfrage:

Lemna minor ist ein Unterstützungsmittel bei Entzündungen und Schwellungen der Schleimhäute der oberen Atmungswege. Es ist als Einzelmittel von unsicherer Wirkung.

Einzelindikationen sind: Nasenpolypen, chronische Rhinitis, Ozaena, Pharyngitis und nasal bedingtes Asthma.

Außerdem werden noch Ikterus, Rheuma und Gicht (hier äußerlich als Umschlag) und Fluor albus genannt.

Als Wechselmittel kann Sabadilla empfohlen werden.

Angewandter Pflanzenteil:

Alle Literaturstellen (hl. Hildegard, Bock, Lonicerus, Matthiolus, Dragendorff, Clarke, Heinigke, Ferd. Müller u. a.) sprechen von der ganzen Pflanze. Das HAB. (§ 2) nennt ebenfalls die frische Pflanze. Aus dieser wird auch das „Teep“ hergestellt.

Lonicerus nennt als beste Sammelzeit den Brachmonat. Man kann sie vom Juni bis in den August sammeln.

Dosierung:

Übliche Dosis:

1 Teelöffel voll der Frischpflanzenverreibung „Teep“ dreimal täglich.

(Die „Teep“-Zubereitung ist auf 50% Pflanzensubstanz eingestellt, d. h. 1 Tablette enthält 0,125 g Lemnae min.)

In der Homöopathie:

Ø bis dil. D 1.

Maximaldosis:

Nicht festgesetzt.

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Inhaltsverzeichnis: Lehrbuch der biologischen Heilmittel, Gerhard Madaus (+ 1942), Ausgabe Leipzig 1938
Auf Bilder / Photos des Lehrbuches wurde wegen mangelnder Aktualität / Qualität verzichtet. Ebenso ist die Einführung in dieser Online-Version nicht vorhanden. Sie können hier ausschließlich auf die Besprechung der einzelnen Pflanzen zurückgreifen. Die Rezepturen werden in das Kompendium im Laufe der Zeit eingearbeitet. Vorhandene Fotos: Rechte beim Verlag erfragbar.

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